… oder die Antwort auf die Frage, warum ein Bart allein nicht reicht.

Ganz Österreich schwimmt derzeit auf einer Welle der Begeisterung. Der Freude und der Erleichterung über das, was alles möglich ist in Europa. Conchita Wurst erobert mit ihrem Song „Rise like a Phoenix“ die Herzen der Menschen im Sturm und gewinnt den Eurovision Song Contest 2014.

Man kann  zu diesem Medienspektaktel der Musikindustrie stehen, wie man mag – eines liegt aber klar auf der Hand: Conchita Wurst hat mit ihrem Sieg mehr erreicht, als nur den Song Contest zu gewinnen. Sie hat durch ihren Auftritt als stimmiges Gesamtkunstwerk den öffentlichen Dialog um Toleranz, Gleichberechtigung und Freiheit der Menschen neu entflammt. Und viele Menschen mit ihrer klaren Botschaft  entzündet. Mit der Kraft ihrer Marke und ihrer Markenidentität.

Doch was steckt hinter der Marke Conchita Wurst? Häufig gestellte Frage in den letzten Stunden: „Wer hat gewonnen? Der Bart oder der Song?“

Keiner von beiden. Der Bart allein ist ein Ausdrucksmittel ihrer Andersartigkeit und ihrer Einzigartigkeit. Er polarisiert und erweckt Aufmerksamkeit. Um eine erfolgreiche Marke zu verkörpern braucht es aber wesentlich mehr.

Nämlich eine Markenidentität, ein Kommunikationsziel und eine strategische Umsetzung. Nur dieses Zusammenspiel der einzelnen Komponenten Werte, Haltungen, Kompetenz, Auftritt und Kommunikation macht aus der Bartfrau Conchita, ihrer melodramatischen und glamourösen Performance und ihrer klaren Botschaft das stimmige und kraftvolle Gesamtpaket, das 350 Millionen Zuseher am Samstag Abend live miterlebt und zur „Queen of Europe“ gewählt haben.

Zur neuen Königin der Herzen, der es durch ihre Authentizität, ihre Offenheit und ihre Lebensfreude gelingt, die Herzen der Menschen zu öffnen und sie in ihrem Innersten zu berühren. Sie nützt die Kraft und die Magie der Stunde, um Veränderungen in der Gesellschaft voranzutreiben.

Oder wie André Heller es ausdrückt:

„Da ist was passiert, was man sich in den Kalender einschreibt, wo noch viel passieren wird …“

(André Heller, Im Zentrum, ORF II, 11. Mai 2014)

Bidl: (c) Markus_Morianz

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