Langlaufen statt Laufen: Was bringt’s?

Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne laufe. Einfach nur so, zwischendurch. Zum Abschalten, um den Kopf frei zu bekommen, oder um Ordnung und Struktur in das Ideenwirrwarr zu bringen. Um mich im wahrsten Sinne des Wortes „freizulaufen“. Und ja, manchmal, geb ich zu, kostet es ganz schön viel Überwindung, bis die Füße den Weg in die Laufschuhe finden.

In so einem Fall hilft mir ein bisschen Abwechslung wieder auf die Sprünge. Und gerade jetzt, im Winter, bietet der Langlaufsport eine tolle Alternative, um ein wenig Variation in den Sportalltag zu bringen. Letzte Woche hab ich mich zum ersten Mal in diesem Winter (tja, der Schnee ließ ein bisschen auf sich warten!) auf die schlanken, langen Bretter gewagt. Und das Ergebnis war faszinierend: Nach nur einer Stunde fühlte ich mich wie neugeboren.

Der Kopf war völlig frei, der Körper fühlte sich an wie frisch aufgetankt mit einer Ladung Sauerstoff und Energie pur und mein Herz fühlte sich frei und leicht und warm … Ich war glücklich und zufrieden. Jetzt interessiert mich natürlich, warum das so ist. Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Laufen und Langlaufen?

Ich frage den Experten. Der Sportwissenschaftler und staatlich geprüfte Langlauftrainer Franz Ganser ist Nordic-Sports-Coach und verrät uns, was es mit dem Langlaufsport so auf sich hat.

Franz, was ist der Unterschied zwischen Laufen und Langlaufen?

Durch den optimalen Einsatz der Ski und Stöcke und bei guter Technik hat man beim Langlaufen eine Gleitphase, sodass hier bedeutend weniger Aufprallkräfte auf unseren Körper wirken und die Gelenke geschont bleiben. Ein weiterer Mehrwert wäre z.B., dass man durch den Einsatz der Langlaufstöcke ein permanentes Kraftausdauer-/Rückentraining hat.

Warum fühlt man sich nachher so „glücklich“?

Tja, das liegt wohl einerseits an der harmonischen und umfangreichen Beanspruchung unseres Körpers und andererseits am grundsätzlich leicht meditativen Charakters dieser Nordic-Sports-Bewegungsform.

Klassisch oder Skating? Was bringt mehr?

shutterstock_94397719Das ist natürlich Geschmackssache, aber am besten gleich beides lernen. Denn jede Technik bringt so seine Vorteile und so richtig lässig ist es, wenn man nach Lust und Laune und abhängig von Schnee-, Spur- und Geländeverhältnissen variieren kann.

Wie lange braucht man zum Erlernen der „sportlicheren“ Skating-Technik?

Das hängt davon ab, was schon an sportlicher Aktivität ausgeprägt wurde. Aber mit einem ordentlichen, professionellen Skating-Crashkurs, nach zwei Tagen, 16 Übungseinheiten, kann das Skaten gut umgesetzt werden. Idealerweise übt man selbst das Erlernte noch einige Woche und holt sich dann noch den Feinschliff für ein „sportlich orientiertes Skaten“.

Noch ein paar sportwissenschaftliche Tipps, bitte … Wie oft und wie lange sollte man trainieren? Bei welcher Pulsfrequenz?

Das Training sollte in einem entspannten, lockeren Umfeld stattfinden. Im Vordergrund steht neben dem Spaß am Erlernen auch die Verbesserung der Technik – wir reden hier vom präventiven Fitnesscharakter des Langlaufens. Als Faustregel gilt: Man sollte so trainieren, dass man sich auch noch gut unterhalten kann – also im aeroben Stoffwechselbereich. Die Trainingseinheit sollte zumindest 60 min. dauern. Die Länge der Trainingseinheit ist aber von sehr vielen anderen Faktoren abhängig, wie z.B. vom aktuellen Gesundheits- und Trainingszustand der Person, ob es ein Personalcoaching oder Gruppencoaching betrifft u.v.m.

franz-ganserWie bist du eigentlich zum Langlaufsport gekommen? Was fasziniert dich persönlich so daran?

Ich bin sozusagen mit den Langlaufskiern groß geworden. Neben meinem Elternhaus im Mühlviertel ging direkt die Langlaufloipe vorbei. Damals gab es noch von November bis Ende März ausreichend Schnee. Es gab fast keinen Tag, an dem wir nicht als Kinder und Jugendliche eine, aber meist mehrere Runden liefen. Persönlich weiß ich, wie viel Kraft und Lebensenergie man sich daraus holen kann.


Hast du noch einen Tipp, einen Ratschlag für „jedermann“ parat?

Ja, mit „Nordic Sports“ tut man sich jeden Tag selbst etwas Gutes! Egal, ob Gesundheits-, Hobby- oder Leistungssportler – hier lässt sich Lebensenergie tanken!

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